
Sommerhitze am Arbeitsplatz: Schutzmaßnahmen für Beschäftigte
Hitzewellen nehmen durch den Klimawandel in Häufigkeit und Intensität zu – mit direkten Auswirkungen auf die Arbeitswelt. Besonders im Sommer steigen in vielen Betrieben die Temperaturen deutlich über das gesundheitlich unbedenkliche Maß hinaus. Ob Produktion, Lager, Büro oder Außendienst: Beschäftigte sind der Sommerhitze oft ungeschützt ausgesetzt. Arbeitgeber sind jedoch verpflichtet, geeignete Maßnahmen zum Schutz ihrer Mitarbeitenden zu ergreifen. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Rechte und Pflichten gelten – und mit welchen Best Practices Unternehmen die Hitze bewältigen.
Gesetzliche Grundlagen
- Die Raumtemperatur soll 26 °C nicht überschreiten.
- Ab 30 °C müssen Maßnahmen ergriffen werden.
- Ab 35 °C gilt ein Raum ohne technische oder organisatorische Gegenmaßnahmen als ungeeignet.
Gesundheitsrisiken durch Hitze: Eine ernstzunehmende Gefahr am Arbeitsplatz
Hitze kann weitreichende Gesundheitsprobleme verursachen, die die Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden erheblich beeinträchtigen:
• Konzentrationsschwäche und Müdigkeit: Bei hohen Temperaturen lässt die geistige Frische nach, was sich negativ auf die Arbeitsqualität auswirkt.
• Kopfschmerzen und Schwindel: Diese Symptome können nicht nur den Alltag erschweren, sondern auch die Sicherheit gefährden.
• Kreislaufprobleme und Dehydrierung: Ein unzureichender Flüssigkeitsausgleich führt schneller zu körperlichen Beschwerden wie Hitzekrämpfen.
• Im Extremfall: Hitzeschlag: Diese ernsthafte Erkrankung kann lebensbedrohlich sein und muss unbedingt vermieden werden.
Darüber hinaus steigt das Unfallrisiko, da sowohl Reaktionszeit als auch Aufmerksamkeit unter den Bedingungen der Sommerhitze deutlich nachlassen. Auch technische Anlagen und Lagerbedingungen können durch hohe Temperaturen problematisch werden, was zusätzliche Herausforderungen für Unternehmen mit sich bringt.
Effektive Strategien zum Hitzeschutz am Arbeitsplatz im Innenbereich: So bleiben Ihre Mitarbeitenden gesund und motiviert
- Jalousien, Rollos oder Sonnenschutzfolien zur Reduktion direkter Sonneneinstrahlung
- Klimaanlagen, Ventilatoren oder mobile Kühlgeräte
- Nachtlüftung zur Abkühlung der Räume
- Begrenzung interner Wärmequellen (z. B. Maschinenlaufzeiten)
- Gleitzeitmodelle: Arbeit in den kühleren Morgenstunden
- Verkürzte Arbeitszeiten oder zusätzliche Pausen
- Verlagerung körperlich anstrengender Tätigkeiten in kühlere Zeiten
- Bereitstellung von Trinkwasser und kühlenden Getränken
- Leichte, luftdurchlässige Kleidung (Baumwolle, Leinen)
- Kopfbedeckung bei starker Sonneneinstrahlung am Fenster
- Aufklärung der Mitarbeitenden über Hitzeschutz und Flüssigkeitszufuhr
Effektive Hitzeschutzmaßnahmen für den Außenbereich
Für Tätigkeiten im Freien, wie in der Landwirtschaft, Gartenbau oder Straßenbau, sind spezifische Schutzmaßnahmen unerlässlich, um die Gesundheit Ihrer Mitarbeitenden zu gewährleisten. Die Implementierung dieser gezielten Strukturen sorgt nicht nur für Sicherheit, sondern auch für ein positives Arbeitsumfeld. Hier sind einige bewährte Strategien, die Unternehmen in Betracht ziehen sollten:
- Arbeitszeiten frühmorgens oder abends legen
- Bereitstellung von Schattenplätzen oder Sonnenschirmen
- Tragen von UV-beständiger Kleidung mit Belüftungssystem
- Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor bereitstellen
- Trinken im 15-Minuten-Takt fördern
- Regelmäßige Gesundheitschecks bei besonders gefährdeten Personen
Betriebliche Verantwortung
- Bewertung klimatischer Belastung am Arbeitsplatz
- Schulung der Führungskräfte und Mitarbeitenden
- Erstellung eines Hitzeschutzplans
- Kommunikation über Intranet, Aushänge oder Meetings
Best Practices aus Unternehmen
✅ Einführung flexibler Arbeitszeiten in heißen Monaten
✅ Mobile Kühlgeräte im Lagerbereich
✅ Hitzeampel in der Kantine mit Verhaltenstipps
✅ Trinkstationen mit Mineralwasser, Fruchtschorlen
✅ Tägliches Hitzebriefing bei Außeneinsätzen
✅ Präventionskampagnen via Intranet oder Newsletter
Fazit: Hitzeschutz ist Gesundheitsschutz
Sommerliche Temperaturen am Arbeitsplatz sind nicht nur ein Komfortproblem – sie können zur ernsthaften Gefahr werden. Unternehmen, die frühzeitig vorbeugen und mitdenkende Maßnahmen ergreifen, schützen nicht nur die Gesundheit ihrer Beschäftigten, sondern steigern auch Motivation und Produktivität.
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Markus Strompen
Fachkraft für Arbeitssicherheit
safeXcon GmbH
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