Abschleppdienste und Elektroautos:
Besondere Herausforderungen und Vorsichtsmaßnahmen bei Unfällen
In den letzten Jahren hat die Elektromobilität einen deutlichen Aufschwung erlebt. Immer mehr Menschen entscheiden sich für Elektroautos aufgrund ihrer Umweltfreundlichkeit und ihrer innovativen Technologie. Doch was passiert, wenn es zu einem Unfall mit einem Elektroauto kommt und dieses evakuiert werden muss? Abschleppdienste stehen hier vor besonderen Herausforderungen, die spezielle Vorsichtsmaßnahmen erfordern. In diesem Blogbeitrag werfen wir einen Blick auf die wichtigen Aspekte, die Abschleppdienste beachten sollten, wenn es um die Bergung von Elektrofahrzeugen nach einem Unfall geht.
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Kenntnisse über das Fahrzeug und seine Batterie:
Abschleppdienste müssen über fundierte Kenntnisse bezüglich des spezifischen Elektrofahrzeugs und seiner Batterietechnologie verfügen. Jedes Elektroauto kann unterschiedliche Bauweisen und Sicherheitsmechanismen aufweisen, daher ist es entscheidend, sich vorab über das jeweilige Modell zu informieren.
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Sicherheit an erster Stelle:
Sicherheit sollte immer oberste Priorität haben. Im Falle eines Unfalls mit einem Elektrofahrzeug ist es wichtig, dass die Unfallstelle abgesichert wird, um das Risiko von Stromschlägen zu minimieren. Abschleppdienste sollten geeignete Schutzausrüstung tragen und sicherstellen, dass alle Personen in der Nähe des Unfallortes einen sicheren Abstand halten.
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Abschaltung der Batterie:
Bevor mit der Bergung begonnen wird, ist es notwendig, die Batterie des Elektroautos abzuschalten. Dies verhindert potenzielle Kurzschlüsse und verringert das Risiko von Bränden. Die genaue Vorgehensweise hierfür sollte in Absprache mit dem Fahrzeughersteller oder entsprechenden Experten erfolgen.
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Spezielles Equipment:
Abschleppdienste müssen über spezielles Equipment verfügen, das für die Bergung von Elektrofahrzeugen geeignet ist. Dazu gehören beispielsweise isolierte Abschleppseile und Werkzeuge, die für den Umgang mit Hochspannungssystemen ausgelegt sind. Ebenso empfehlen wir, die Fahrzeuge der Abschleppdienste nach ADR 8.1 auszustatten, auch wenn diese aktuell nach SV667 und SV666 freigestellt sind.
Warum nur eine Empfehlung? Weil man sich aktuell mit der SV667 i und ii noch im Kreis dreht und die Autos nach dem Vorgang des Abschleppens, noch weiter transportiert werden müssen.
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Umweltschutz und Entsorgung:
Neben den Komponenten wie Kühl- und Bremsflüssigkeiten haben wir bei E-Autos die Aufgabe, sicherzustellen, dass alle Akkus, die sich in einem sicheren, transportfähigen Zustand befinden, anschließend den Weg über das Second Life zurück in die Verwendung finden oder bei einem Recyclingunternehmen alle Komponenten des Akkus für eine weitere Verwendung herausgelöst werden. Nur so erfüllen E-Autos den Zweck, für den sie da sind: unsere begrenzten Ressourcen und die Umwelt zu schonen.
Zusammenfassung:
Die Bergung von Elektrofahrzeugen nach einem Unfall erfordert spezielle Kenntnisse, Ausrüstung und Vorsichtsmaßnahmen seitens der Abschleppdienste. Durch eine gründliche Vorbereitung, das richtige Equipment und die Einhaltung von Sicherheitsrichtlinien können Unfälle mit Elektroautos sicher und effizient bewältigt werden.
Doch was geschieht mit den beschädigten E-Autos und deren Akkus, nach dem Sie vom Abschleppdienst abgeholt wurden und nun bei diesen Unternehmen auf dem Hof stehen?
Dies klären wir in einem unserer nächsten Beiträge.
Sie haben haben eine Abschleppdienst und sind sich weiterhin beim Umgang mit E-Autos unsicher?
Ich bin Marko Richter Geschäftsführer der safeXcon GmbH und seit 15 Jahren, national und international als Gefahrgutbeauftragter unterwegs und beantworte Ihnen Ihre Fragen rund um den Umgang mit Elektroautos (auch wenn es um die anschließende Verwahrung geht).
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Marko Richter
Geschäftsführer
safeXcon GmbH